JOACHIM SEYFERTH VERLAG
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FOTOGRAFIE DER WOCHE:

Schotterzwerg im Ruhestand


"Sperrsignale können, je nach Verwendungszweck und verfügbarem Platz, niedrigstehend auf Gleisniveau – dann als Zwergsignal (umgangssprachlich manchmal auch Schotterzwerg genannt) bezeichnet – oder hochstehend aufgestellt sein. Insbesondere bei Platzmangel, z. B. bei engem Abstand der Gleise, zwischen denen ein Signal aufgestellt werden soll, werden Zwergsignale aufgestellt." So die formal-sachliche Erläuterung bei "Wikipedia", welche jedoch durchaus um den verkehrspolitischen Kontext erweitert werden darf, denn parallel zum Rückgang des örtlichen Schienengüterverkehrs verschwanden bzw. verschwinden zunehmend auch die Schotterzwerge und andere Rangiersignale. Auch im Bahnhof Wiesbaden-Biebrich, wo sich diese Signale samt der betroffenen Nebengleise vor ihrer endgültigen Beseitigung noch im jahrelangen Ruhestand einschließlich zunehmenden Bewuchs befanden, während auf den Hauptgleisen vorwiegend die Güterzüge des favorisierten und internationalen Fernverkehrs achtlos an ihnen vorbeirauschten. Und weil auch in Wiesbaden-Biebrich heute nur noch die beiden durchgehenden Hauptgleise der rechten Rheinstrecke existieren und Nebengleise sowie Gleisanschlüsse längst Geschichte sind, ist hier örtlicher Schienengüterverkehr nicht nur wegen der verkommenen und links liegengelassenen Losung "Güterverkehr auf die Schiene!", sondern zudem auch wegen des politisch zugelassenen aktuellen Zustands des Noch-Geschäftsbereichs "DB Cargo" unmöglich geworden.

(152 129 mit KLV-Zug von Verona nach Köln im Bahnhof Wiesbaden-Biebrich, 26. November 2008 / Foto: Joachim Seyferth)


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(Bild entnommen dem Eisenbahn-Bildarchiv Joachim Seyferth)